Insbesondere im Winter wird dem Körper viel zugemutet. Denn Wintersport, kalte Temperaturen, aber auch Glatteis und Schnee erhöhen das Verletzungsrisiko. Wer gut gewappnet in die Ski-Saison starten möchte, sollte sich schon vorab um seine Fitness kümmern. Andreas Stommel, Physiotherapeut und Geschäftsführer des Bonner Zentrums für Ambulante
Rehabilitation, erklärt, wie sich Winterfreunde verletzungsfrei durch die kalte Jahreszeit manövrieren.
Bereit für Wintersport
Vom Bürostuhl auf die Skier: Wer normalerweise den ganzen Tag am Schreibtisch arbeitet, setzt seinen Körper beim Wintersport plötzlich starken und ungewohnten Belastungen aus. „Mehrere Stunden Ski-Spaß auf der Piste, ständiges Beugen und Strecken der Beine bei einer rasanten Fahrt bergab oder aber schnelle Drehmanöver erfordern kräftige Bein-, Bauch- und
Rückenmuskeln, um sicher ins Tal zu kommen und Stürze zu vermeiden“, weiß Andreas Stommel. Allerdings reicht es nicht, kurz vor dem Ski-Urlaub ein paar Übungen zu machen, wenn sich Hobby-Sportler das ganze Jahr über kaum körperlich betätigen. Deshalb gilt es, vorher schon ein gewisses Maß an Fitness zu erlangen. Denn wer sich im Sommer fit hält, hat im Winter mehr Spaß. Spezielle Übungen, wie
Kreuzheben und Kniebeugen, kräftigen beispielsweise Bein- und
Rumpfmuskulatur und stärken gleichzeitig die
Kondition. Darüber hinaus sollten Wintersportler vorab das
Aufwärmen nicht vergessen, um die
Muskulatur optimal auf den Fahrspaß vorzubereiten.
Gefährliches Glatteis
Auf schneebedeckten oder vereisten Gehwegen lauert das Risiko eines Sturzes, der schmerzhafte Prellungen, Verstauchungen oder aber Bänderrisse nach sich ziehen kann. Häufig betroffene Regionen bei Stürzen auf Glatteis sind Knöchel und Knie. „Da kalte Temperaturen für Verhärtungen der Muskulatur sorgen, kommt es im Winter häufiger zu Beschwerden nach Stürzen“, erklärt Andreas Stommel und betont: „Um Überdehnungen und Gelenkschmerzen zu vermeiden, empfehle ich meinen Patienten, ihre Muskulatur ganzjährig zu trainieren.“ Dafür eignen sich neben muskelstärkenden und ausdauerfördernden Übungen, wie schnellen Gymnastikübungen im Intervall, insbesondere auch kleinere Einheiten für den Gleichgewichtssinn, beispielsweise Balancieren im Ausfallschritt. Doch auch ein festes Schuhwerk schützt bei rutschigen Straßen und sorgt für den nötigen Halt. Darüber hinaus helfen kleine Anpassungen im Gehverhalten, wie beispielsweise langsames Gehen mit kleinen Schritten oder der sogenannte Pinguin-Gang, um trittsicher zu bleiben. Bei dieser Fortbewegungsvariante verteilt sich der Körperschwerpunkt nicht wie beim normalen Gehen auf die Körpermitte, sondern immer auf das vordere Bein und schützt so davor, auszurutschen.