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Bleaching: Ein chemisch reines Lächeln

  • Redaktion
Das schönste Lächeln wird zerstört, wenn die Zähne gelblich schimmern, anstatt weiß zu strahlen. Um ein gewinnendes Lächeln zu bekommen, lassen sich viele Menschen ihre Zähne künstlich aufhellen. Bleaching heißt die Methode, um gelbe Zähne einen neuen Anstrich zu verpassen.

Weiße Zähne sind schön. Sie stehen für Stärke und Gesundheit, während ein gelbes Gebiss kränklich aussieht. Kein Wunder, dass Menschen mit verfärbten Zähnen alles dafür tun, damit ihre Beißer wieder weiß strahlen. Der Wunsch nach weißen Zähnen ist nicht neu. Im Lauf der Jahrhunderte haben Menschen schon viel versucht, um gelbe Zähne wieder aufzuhellen. Beispielsweise spülten sie sich den Mund mit Urin, Säure oder verschiedenen Chemikalien aus; mit zweifelhaftem Erfolg.

Heute muss niemand mehr seinen Mund mit Urin ausspülen, um Zähne weiß zu bekommen. Der Wunsch nach weißen Zähnen ist aber geblieben. Zum Glück hat die Wissenschaft neue Wege gefunden, die Zähne zu aufzuhellen.

Harmlose Chemikalien

Die wohl gängigste Methode, die Zähne wieder weiß zu machen, heißt Bleaching (engl. to bleach = bleichen). Beim Bleaching werden die Zähne mit bestimmten Chemikalien bestrichen. Diese Chemikalien dringen in den Zahn ein und spalten Sauerstoff-Radikale ab. Diese Radikale können die Farbstoffe im Zahn chemisch ändern und hellen sie auf. Der Vorgang ist absolut schmerzfrei und stellt auch für die Zähne keine Gefahr da. Wenn man die Chemikalien richtig anwendet.

Vielleicht kennt Ihr das Bleichen schon vom Haare färben. Der Vergleich ist angebracht. Denn beim Bleaching werden dieselben Chemikalien verwendet. Die Bleaching-Präparate enthalten meistens Sauerstoffperoxid und Carbamidperoxid (eine Vorstufe des Sauerstoffperoxids). Diese Stoffe kommen auch beim Blondieren zum Einsatz.


Zähne verfärben sich von alleine

Bevor man seine Zähne bleicht, sollte man wissen, warum sie sich verfärbt haben. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen können wir selber für das Gelb verantwortlich sein. Zigaretten, Kaffee, Tee oder Rotwein können schuld an einer Verfärbung sein. In diesem Fall hilft es oft schon, den Konsum zu reduzieren und sich mehrmals am Tag gründlich die Zähne zu putzen und Zahnseide zu verwenden.

Viele Menschen können aber nichts für die Verfärbung. Beispielsweise ist es von Natur aus so, dass die Zähne ab dem 35. Lebensjahr dunkler werden. Der Zahnschmelz wird dünner und das dunkle Zahninnere schimmert durch. Andere Ursachen sind Unfälle, Mangelernährung, Karies oder ein Absterben des Zahnmarks. Diese Verfärbungen lassen sich mit Zähneputzen nicht beseitigen. Dann hilft Bleaching.

Beim Bleaching gibt es mehrere Methoden. Und nicht jede kann unbedenklich empfohlen werden. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Methoden:
• Das In-Office Bleaching
• Das Home Bleaching
• Die Walking Bleach Technik

In-Office Bleaching

Wie der Name schon sagt, findet diese Bleaching-Methode in einer Zahnarztpraxis oder bei einem Kosmetiker statt. Das Bleichen übernimmt ein professionell geschulter Fachmann. Darum können bei dieser Methode die Chemikalien in einer höheren Dosis zum Einsatz kommen. Man benötigt weniger Termine und das Ergebnis ist besser und hält länger vor. Dafür ist diese Bleaching-Methode auch die teuerste.


Home Bleaching

Beim Home Bleaching bekommt man vom Zahnarzt oder einem Zahnkosmetiker eine individuell angepasste Zahnschiene. Diese Schiene überdeckt alle Zähne und wird mit einem entsprechenden Bleaching-Gel überzogen. Da man das Gel selber aufträgt, ist die Konzentration der Chemikalien niedriger als beim In-Office Bleaching. Die Schiene wird mehrere Stunden getragen, damit sich ein Effekt einstellen kann. Dennoch sind deutlich mehr Behandlungen notwendig. Außerdem sollte man während der Therapie regelmäßig seinen Zahnarzt aufsuchen.

Walking Bleach Technik

Diese Technik kommt nur bei abgestorbenen (sog. devitalen) Zähnen zum Einsatz. Da die Zahnkrone bei der entsprechenden Wurzelbehandlung bereits geöffnet wurde, kann man sie beim Bleachen erneut problemlos öffnen. Das Bleachingmittel kann dann direkt in die Zahnhöhle, in dem sich das Zahnmark befunden hat, eingefüllt werden. Das Mittel bleibt mehrere Tage im Zahn und kann so einen größtmöglichen Effekt erzielen. Der Erfolg stellt sich schnell ein und hält lange vor. Aber die Methode funktioniert nur bei toten Zähnen.
Alle drei Methoden haben Vor- und Nachteile; sei es im Preis oder in der Zahl der Behandlungen. Alle drei Techniken haben gemeinsam, dass sie unter professioneller Anleitung durchgeführt werden. So kann man das Risiko einer ungewollten Verfärbung minimieren.


Vorsicht vor Billig-Bleaching

In jedem Supermarkt, in jeder Drogerie und im Internet werden einem tausende Präparate angeboten, die die Zähne weiß machen sollten. Doch hier muss man vorsichtig sein. Die Palette reicht von einfacher Zahnpasta über Klebestreifen bis zu kompletten Bleaching-Sets. Und nicht jedes Präparat führt auch zum gewünschten Erfolg. Einige Produkte bringen nichts, andere sind so aggressiv, dass sie den Zahnschmelz angreifen, teilweise sind sie sogar gesundheitsgefährdend, weil die Chemikalien falsch dosiert oder minderwertig sind. Viele Produkte hellen die Zähne ungleichmäßig auf. So entstehen schnell große Farbunterschiede zwischen den Zähnen.

Nimmt man das Bleichen der Zähne selber in die Hand, sollte man auf jeden Fall seinen Zahnarzt aufsuchen. Der kann über eventuelle Risiken und Nebenwirkungen Auskunft geben. Außerdem sollten die Zähne vor der ersten Behandlung gründlich gereinigt und von Zahnstein befreit werden, damit sie nach dem Bleichen eine gleichmäßige Färbung haben. Karies und Zahnstein können den Effekt der Chemikalien beeinflussen. Bleaching-Gel kann hässliche Flecke hinterlassen, wenn sich noch Fremdstoffe auf den Zähnen befinden. Außerdem lassen sich Plomben aus Kunststoff nicht verfärben.
Normalerweise ist Bleaching ungefährlich, solange man hochwertige Chemikalien verwendet. Laut Bundeszahnärztekammer wird der Zahnschmelz durch das Bleaching nicht angegriffen. Die Zahnhärte bleibt erhalten. Sofern man die Bleaching-Mittel unter professioneller Anleitung verwendet, zeigen sich keine Nebenwirkungen. Maximal ist die Schmerzempfindlichkeit auf Süßes, Heißes oder Kaltes ein paar Tage lang erhöht. Doch das geht vorbei. Schwangere oder Zahnspangenträger sollten auf Bleaching allerdings verzichten.

Mit dem nötigen Wissen kann man durch Bleaching ein strahlendes Lächeln bekommen, das nicht durch gelbe Zähne zerstört wird.

Christian Riedel

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