Craft Bike Transalp 2011 – netzathleten Tagebuch Etappe 4
- Nils Borgstedt
Das Aufstehen ist war heute Morgen besonders hart – langsam ist zu spüren, dass unser Körper in den letzten Tagen einiges leisten musste. So quälten wir uns zum Frühstück, wo das Carbo-Loading von neuem startete. Im Frühstücksraum war die Stimmung am heutigen Tag innerhalb des Craft and Friends Team angespannter wie sonst, denn jedem war klar, dass diese Etappe eine enorme Herausforderung werden würde, sowohl konditionell als auch fahrtechnisch!
Schon auf den ersten 17 km Stecke mussten über 1500 Höhenmeter zurückgelegt werden. Dies reichte gerade so, um einigermaßen auf Betriebstemperatur zu kommen ;-) Die Freude auf den ersten Downhill war dann so groß, dass wir vergaßen unsere Dämpfer nach der langen Auffahrt aufzumachen. Einer von uns beiden tat dies dann in der Abfahrt, war kurz abgelenkt und flog in der ersten Kurve kopfüber in die Büsche. Nichts passiert, wir fuhren weiter. Doch leider war die GPS-Pulsuhr weg. Wir beschlossen umzudrehen um zu suchen. Mit Erfolg, doch dies hat einige Minuten gekostet.
Im ständigen auf und ab ging es weiter zum Würzjoch. Interessant war heute zu sehen, dass rings um uns die gleichen Teams fuhren wie die Tage zuvor, ein Zeichen dafür, dass wir uns zumindest nicht verschlechtert haben. Nach dem Würzjoch hieß es 250hm schieben. Die Top Teams konnten diesen Berg sicher fahren – wir mussten allerdings Körner sparen und schoben die Bikes. Uns wurde nämlich gesagt, dass es heute noch schlimmer kommen würde.
Ein technisch anspruchsvoller Downhill hat uns ins Tal gebracht, wo wir eigentlich auf der Straße weiter nach St.Vigil hätten fahren können. Die Transalp wäre aber nicht das härteste Mountainbike-Rennen, wenn die Rennleitung um Uli Stanciu nicht direkt vor dem Etappenziel noch einen extra Berg von über 800 Höhenmeter eingebaut hätte, einfach nur um die Biker zu ärgern. Alex stellte sich an diesem letzten Berg einige Male die Sinnfrage, weshalb man sich so etwas antun muss. Doch er kämpfte tapfer weiter. Auch hier waren die letzten Höhenmeter für normalsterbliche Biker nicht befahrbar. Der letzte Downhill war mit gemeinen Gegenanstiegen gespickt - jeder dieser Anstiege wurde von uns böse verflucht. Am Ende erreichten wir etwas platt das Ziel, ließen uns wie immer bei Rocky Mountain verpflegen und die Räder warten bevor wir mit unseren Teamkollegen am Truck einfach nur in Liegestühlen lagen und in die Luft starrten…
Uns ist bewusst, dass wir bis morgen unseren Körper wieder einigermaßen auf die Spur bringen müssen und haben gleich nach Zieleinlauf mit Lissy Pohlhammer, der Craft Physiotherapeutin einen Termin vereinbart.
Auf die täglich stattfindende Pasta Party mit Streckenbesprechung werden wir heute nicht gehen. Denn erstens haben wir uns in den letzten Tagen ausschließlich von Pasta ernährt und zweitens ist unser heutiges Hotel zu weit von der Pasta Party weg. Wir haben heute daher unser Craft and Friends Team Essen und dort gibt es für Chris und Alex heute Abend Fleisch! :-)
Die Strecke von morgen schauen wir uns heute noch nicht an. Wir möchten ruhig schlafen und setzen uns damit erst morgen auseinander…
Bis morgen! Grüße aus den Dolomiten Christan und Alex.