Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh – Die Laufkolumne thinkstockphotos.com

Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh – Die Laufkolumne

  • Peter Maisenbacher
Der Winter liegt in den letzten Zügen, die Straßenlaufsaison beginnt. Unser Kolumnist Peter Maisenbacher blickt nach vorne auf die bevorstehenden Ereignisse - und nach unten, auf das Schuhwerk der Läufer und Läuferinnen.
Zum Laufen braucht man nicht viel. Im Wesentlichen einen guten Laufschuh. Darüber sind sich alle einig. Doch die Gretchenfrage „Mit oder ohne?“ beantworten die einen mit einem klaren „Mit!“ und setzen auf Dämpfung und Stabilität ihrer Renner. Die anderen verzichten beim Schuhwerk auf unnötiges Beiwerk und bewegen sich wie die Urvölker nur mit wenig am Fuß, am liebsten barfuß, das höchste der natürlichen Laufgefühle. (Interessant: Barfußlaufen - ja oder nein? Interview mit Fußexperte Thomas Rogall)

Zum ersten Mal sah ich die Vorläufer der heutigen Laufsandalen bei den Tarahumara-Indianern im Nordwesten Mexikos. Die Sohlen hatten sie sich aus alten Autoreifen ausgeschnitten und mit Lederriemen um das Fußgelenk geschnallt.  Unfassbar behende hüpften sie über Stock und Stein des Copper Canyons. Damals, 1980, konnte niemand ahnen, dass sie mit ihren Tretern im 21. Jahrhundert zu Trendsettern der Minimalschuhe werden sollten.

Und was sich da in der Zwischenzeit alles auf den Straßen der Stadtläufe entdecken lässt. Die Bandbreite reicht von sogenannten Barfußschuhen, die dem Fuß größtmögliche Freiheit gewähren sollen, bis zu den Zehenschuhen, bei denen jede Zehe ihre eigene Tasche hat. (Was dieses Schuhwerk für mich untragbar macht. Bei meinen Hammerzehen…) Dazwischen offeriert der Markt der Möglichkeiten auch Socken mit Noppensohlen für den Läufer und Ballerinas für Läuferinnen. Und natürlich Laufsandalen. Mit denen ist man, wovon ich mich auf den letzten Trekkingtouren in Tasmanien und Neuseeland überzeugen konnte, gerade im Gelände wendig, flexibel und ganz nah dran am Untergrund.

Und was sieht man nur selten beim Straßenlauf? Eine ausgefallene Truppe waren beim letztjährigen Oberland Firmenlauf die Damen vom Team "Kopf über Stöckelschuh". Sie versuchten die gut fünf Kilometer lange Strecke durch Geretsried auf Stöckelschuhen zurückzulegen, um so für das PiPaPo-Festival zu werben. „PiPaPo?“ habe ich sie am Mikrophon gefragt und die Erklärung „Pinsel, Pauke und Poesie“ erhalten, das Motto der einheimischen Kulturtage. Übrigens, immerhin drei von neun Damen schafften es, die gesamte Strecke auf High Heels zu bewältigen …

Und wie läuft‘s weiter auf dem Schuhmarkt für Individualisten? Für 2016 kündigt eine große Marke bereits die Laufschuhe mit eingesticktem Namen, und Bestzeit, des Trägers an. Da brauche ich also nur noch nach unten zu schauen – und schon weiß ich, wen ich da vor mir ankündigen kann. Da halte ich doch mal die Augen bei den nächsten Ereignissen offen.

Unser Kolumnist Peter Maisenbacher ist on the road again und blickt nach vorne auf die bevorstehenden Halbmarathons in Ingolstadt und München.

Der Kolumnist


Peter Maisenbacher ist als Moderator bei unzähligen Laufevents dabei, u.a. bei den großen Marathons in München und Berlin, hautnah dran am Läufergeschehen und auf Du und Du mit den Top-Athleten wie den Breitensportlern. Den Laufkalender dieses Jahres peppt er mit einer regelmäßigen Kolumne und dem dazugehörigen Blick hinter die Kulissen auf. Selbstverständlich immer mit einem kleinen Augenzwinkern!




Weitere Kolumnen von Peter Maisenbacher und Tipps rund um das Thema Laufen gibt es in unserem Running Special

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