Tommy Haas: Am Start zu sein, ist wie ein Sieg! BMW Open by FWU 2014, Tommy Haas
Tennis in München

Tommy Haas: Am Start zu sein, ist wie ein Sieg!

  • Redaktion
In den kommenden Tagen verwandelt sich die bayerische Landeshauptstadt erneut zur deutschen Tennis-Metropole, wenn mit den BMW Open by FWU eines der bestbesetzten 250er-ATP-Turniere der Welt ausgetragen wird. Mit dabei: Tommy Haas. Der Turniersieger von 2013 startet seine Abschiedstour in München.
Tommy, 1998, vor fast 20 Jahren, haben Sie zum ersten Mal bei den BMW Open aufgeschlagen (Anm: 3:6, 7:6, 4:6 in der ersten Runde gegen Marc Rosset). Erinnern Sie sich noch an dieses Turnier und an diese Zeit?
Tommy Haas: Nicht mehr genau. Ich wusste nicht mehr, dass es gegen Marc Rosset war. Er war damals auch ein guter Spieler. Die Gedanken und die Vorbereitung, die Emotionen bei Turnieren auf deutschem Boden waren gerade in jungen Jahren immer etwas Besonderes.

Wenn Sie den Tennissport damals und heute vergleichen – welche Spielergeneration hatte es „besser“? Würden Sie gerne tauschen?
Haas: Ich denke, generell hat sich natürlich einiges getan – am Equipment, bei den Bällen, den Saiten, den Schlägern oder auch teilweise bei den Bodenbelägen. Wenn man überlegt, wie es sich heute in Wimbledon spielt im Vergleich zu den späten neunziger Jahren – als ich damals angefangen habe, kann man das gar nicht vergleichen. Das trifft auch auf die Vorbereitungsphasen zu. Jeder ist mittlerweile topfit. Jeder, der sich warm macht, um ein paar Bälle zu schlagen, ist mittlerweile eine Dreiviertelstunde bis eine Stunde im Gym und macht zum Beispiel spezielle Übungen, um sich nicht zu verletzen. Das hat sich im Vergleich zu damals alles stark verändert.

Seit 1998 haben Sie immer wieder am Aumeister gespielt. Was zeichnet die BMW Open by FWU allgemein aus?
Haas: Es ist einfach immer wieder ein schönes und familiäres Turnier. Der Club hat so viel Geschichte. Wenn dort die Sonne scheint, ist es wirklich etwas ganz Besonderes, dort an den Start gehen zu können.

Deshalb haben Sie auch entschieden, auf Ihrer Abschiedstournee in München Station zu machen?
Haas: Ja, genau. München war immer ein besonderes Pflaster für mich. Hier ist meine Heimat, hier habe ich 2013 einen tollen Sieg errungen, der mir noch gut in Erinnerung geblieben ist. Gerade auch, weil es ein kleines Stadion ist. Denn wenn es da voll ist und gute Stimmung herrscht, macht es einfach tierisch Spaß, vor dem Publikum, vor den Fans, Tennis zu spielen.

Wenn wir Ihre Worte richtig interpretieren, besteht die Hoffnung, Sie auch nach Ihrer aktiven Karriere wieder einmal in München zu sehen? Ihr Lebensmittelpunkt ist bekanntlich Los Angeles.
Haas: Auf alle Fälle, das ist das Ziel. Ich habe inzwischen auch zwei Kinder und möchte ihnen für ihr Leben ein bisschen von der deutschen Kultur mitgeben und natürlich auch die Sprache beibringen. Mit meinen Kindern spreche ich eigentlich nur deutsch, das liegt mir sehr am Herzen. Und Ziel ist es natürlich, in den kommenden Jahren die Sommerferien häufig in Bayern oder generell in Europa zu verbringen.

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Sie haben die BMW Open 2013 gewonnen und als Siegerfahrzeug einen BMW Z4 bekommen. Haben Sie den Roadster noch?
Haas: Nein, den gibt es leider nicht mehr. Mit der wachsenden Familie musste sich auch die Größe des Autos anpassen.

In diesem Jahr gibt es einen BMW i8 zu gewinnen. Ist das ein besonderer Anreiz, vielleicht noch mal das Beste herauszuholen?
Haas: Ja, ich glaube, das ist für jeden Spieler immer ein gewisser Antrieb. Bei einem BMW i8 oder einen BMW 7er als Siegerauto sind Freude und Motivation extra groß. Vielleicht kommen deshalb sogar mehr Spieler, denn neben dem Preisgeld und der Trophäe gibt es diesen tollen Anreiz on top.

Was müsste in dieser Woche passieren, damit Sie sich glücklich von den BMW Open verabschieden?
Haas: Der Titel ist für mich sehr weit weg. Nach den vergangenen drei Jahren ist es für mich wie ein Sieg, hier noch mal an den Start gehen zu können. Dass es als Sportler natürlich auch ein Ziel ist, hier gutes Tennis zu spielen, und auch gewinnen zu wollen, ist klar. Aber jetzt zu sagen, dass es für mich vielleicht für einen Sieg reicht, wäre ein bisschen viel. Ich werde in München mein bestes Tennis abrufen und tue natürlich alles dafür, möglichst weit zu kommen. Noch einmal diese tolle, familiäre Atmosphäre des Iphitos zu genießen, noch einmal den Fans das zurückzugeben, was sie mir in den letzten Jahren gegeben haben, das liegt mir gerade in München besonders am Herzen.

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