Rosacea - Wenn mit 30 die Pickel wiederkommen
- Maria Poursaiadi
Rosacea ist eine entzündliche Hauterkrankung. Im Sprachgebrauch finden sich dafür Synonyme wie Rotfinnen oder Kupferfinnen. Sie betrifft vorwiegend den helleren Hauttyp und wird deswegen auch als „Fluch der Kelten“ bezeichnet. Bevorzugt tritt die Krankheit im Stirn-, Wangen-, Kinn- und Nasenbereich auf. Dabei kommt es zu rötlichen Flecken auf der Haut und feiner Schuppungen. In der Medizin geht man davon aus, dass Rosacea bei angeborener Disposition auftritt und sie etwa in der zweiten Lebenshälfte aufgrund bestimmter Reizeinwirkungen, wie Stress, Hitze, Wind oder auch durch Alkoholkonsum ausgelöst wird. Dabei verläuft die Krankheit in 3 Intensitätsstadien.
Stadien der Rosacea
In der ersten Phase beginnt die Rosacea mit wiederkehrenden Hautrötungen des Gesichts, die längere Zeit anhalten können. Viele Betroffen klagen hier über Juckreiz oder ein Brennen der Haut. Oft ist die Haut auch sehr trocken und fängt an zu schuppen. In der zweiten Phase bleiben die Gesichtsrötungen immer länger bestehen. Jetzt kommen entzündliche Pickel hinzu. In der Gesichtsmitte zeichnen sich erweiterte Äderchen, die dauerhaft sichtbar bleiben. In der dritten und letzten Phase der Rosacea zeigen sich die Symptome wesentlich stärker. Das Gesicht ist großflächig entzündet. Pickel und Hautrötungen sind sehr stark sichtbar. Bei schweren Rosacea-Erkrankungen kommt es zu knolligen Hautverdickungen im Gesicht, zum Beispiel an der Nase, die an eine Alkoholiker-Nase erinnert.
Bewusste Wahrnehmung der Krankheit bei Betroffenen
Das Problem bei Rosacea liegt in der Schwierigkeit, sie früh zu entdecken. Da die Krankheit in den genannten Phasen verläuft und schubweise auftritt, erkennt man sie nicht gleich. Zudem ist die Krankheit in weiten Teilen der Bevölkerung unbekannt, so dass man sie fälschlicherweise für eine vorübergehende Hautallergie oder Irritation hält. Dadurch gehen die meisten Betroffenen, wenn überhaupt, erst zum Arzt, wenn die Krankheit fortgeschritten ist und sich dauerhafte Symptome eingestellt haben. Bei einer rechtzeitigen Konsultierung könnte die Entwicklung der Krankheit verlangsamt oder auch gänzlich verhindert werden.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
In vielen Fällen der Rosacea kann der Betroffene sich selbst helfen. Dazu ist die Veränderung des Lebensstils eine wichtige Voraussetzung. Wie eingangs gesagt, wird Rosacea durch Reizwirkungen hervorgerufen, wie Alkoholkonsum, Hitze, Kälte oder auch Stress. Durchblutungsfördernde Reize bewirken die Rötungen auf der Haut und sollten deswegen möglichst vermieden werden. Wobei bei jedem Betroffenen die genannten Faktoren unterschiedliche Auswirkungen haben.
Bei einer fortgeschrittenen Rosacea sollte der Arzt aufgesucht werden. Je nach Ausprägung der Krankheit kann zur äußerlichen Behandlungen auf Lotionen oder Gels zurückgegriffen werden. Sind die Hautentzündungen schon fortgeschritten, kann meist nur ein Antibiotikum helfen. Dieses kann jedoch zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Lichtempfindlichkeit und Pilzerkrankungen führen. Zudem bewirken Antibiotika die Resistenz von Bakterien, weswegen sie nur eine sehr begrenzte Zeit eingesetzt werden können. Hier besteht die Schwierigkeit, da die Rosacea, vor allem im fortgeschrittenen Stadium, eine längerfristige Therapie erfordert. Neuartige Therapien bieten Konzepte mit niedrigen Dosierungen an, die besser von Patienten vertragen werden und gegebenenfalls auch länger eingenommen werden können. Oftmals wird eine äußerliche Behandlung in Kombination mit Medikamenten zum Einnehmen empfohlen, bei denen die durch eine geringe Dosierung, die Therapie längerfristig angewendet werden kann und so eine höhere Verträglichkeit bei den Patienten besteht.
Gegen die sichtbaren Äderchen, die oft schon im zweiten Stadium auftreten, kann man mit einer Lasertherapie helfen.
Hab ich Rosacea?
Da Rosacea eine schwer erkennbare Krankheit ist, gibt es im Rahmen der momentan laufenden Aufklärungskampagne „Anhaltende Gesichtsrötungen – Aktiv gegen Rosacea“ für alle Leser die Möglichkeit, einen Selbsttest vorzunehmen. Den findet Ihr in unserem GesünderNet Magazin.