Beim Trimudlon bleibt keiner sauber Jürgen Sept

Beim Trimudlon bleibt keiner sauber

  • Redaktion
Funsportarten sind derzeit auf dem Vormarsch. Dabei gilt das Motto: je verrückter desto besser. Oft geht es hinauf in luftige Höhen oder aber um atemberaubende Geschwindigkeiten. Beim „Trimudlon“ geht es vor allem um eines: Schlamm (engl. mud = Schlamm).

Funsportler sind einfallsreich. Sie lassen sich häufig von bereits bestehenden Sportarten inspirieren und entwickeln daraus etwas Neues. So auch beim Trimudlon. Bei der dreckigen Sportart handelt es sich um einen Triathlon der besonderen Art. Zunächst geht es mit dem Mountainbike querfeldein über ausgewiesene Strecken. Anschließend folgt das Laufen, das mit der Schwimmdisziplin kombiniert ist: Weiher, Seen, Flüsse oder Matschgruben gilt es auf der Laufstrecke zu überwinden.

Die Disziplinen

Die neun Kilometer lange Mountainbike Strecke führt über Stock und Stein. So wird dem Sportler alles abverlangt, neben Ausdauer auch Geschicklichkeit und Wagemut, da die Strecken nicht einfach zu bewältigen sind. Beim Laufen wartet allerdings die größere Herausforderung auf den „Trimudhleten“. Schließlich muss man nicht nur die sieben Kilometer lange Strecke in einer guten Zeit bewältigen, man hat auch mit widrigen Umständen zu kämpfen. Ständig warten Hindernisse in Form von Seen, Tümpeln oder Matschlöchern. Diese müssen schwimmend oder watend durchquert werden. Da bleibt kein Auge trocken und mit Sicherheit keine Weste weiß. Insgesamt sind die Strecken zwar wesentlich kürzer als beim „reinen“ Triathlon, aufgrund der schwer zu überwindenden Hindernisse aber trotzdem sehr kraftraubend.

Schlammfestivals für Teilnehmer aus ganz Europa

Seinen Ursprung hat der Trimudlon Anfang des Jahrzehnts. Im Jahr 2001 wurde er erstmals wettbewerbsmäßig betrieben. Bei der „Ramungustrophy“, einer Funsport Challenge mit insgesamt 12 Disziplinen, feierte der Sport seine Premiere. Mittlerweile ist er fester Bestandteil des „Madmud Festivals“, das dieses Jahr bereits zum dritten Mal veranstaltet wird. Neben dem Trimudlon wird es am 25. Juli im bayrischen Ort Spalt auch Bobbycar-Rennen, Bullriding, einen Hochseil Parcours, Tauchen und viele weitere Disziplinen geben.


An der Veranstaltung werden Mannschaften aus ganz Europa teilnehmen. Die Teams bestehen jeweils aus fünf Mitgliedern. Nicht jeder muss bei allen Disziplinen mitmachen, die Stärken der einzelnen Teammitglieder können also gezielt eingesetzt werden. Nach den packenden Wettkämpfen und der Siegerehrung findet am Abend die große Madmud Party Night statt. Klar, schließlich geht es ja bei allem Einsatz und Siegeswillen hauptsächlich um eines: Spaß.

Extra-Schlammpunkte sorgen für den Kick

Insgesamt wird der Schlammsport immer beliebter. Seit 1997 finden in Skandinavien und Großbritannien die „World Swamp Soccer Championchips“ statt, ein Fußballturnier im knietiefen Matsch. Mittlerweile hat sich die Zahl der teilnehmenden Teams auf über 250 gesteigert. Auch in Deutschland gibt es neben dem Madmud Festival noch eine weitere Schlammschlacht. Die „Wattolümpiade“ in Brunsbüttel lockt seit 2004 zahlreiche Teilnehmer ins Schlickwatt der Elbe. Der Schlammsport hat offenbar eine magische Anziehungskraft. Verständlich, gibt es doch vielmehr zu erleben, als bei einer ganz normalen Fango-Packung.

Die Trimudlon Sportler sollten im Übrigen noch eines wissen: Derjenige, der am schmutzigsten ins Ziel kommt, kann eine ganze Menge Bonuspunkte für den Wettbewerb sammeln. Diese Extra-Schlammpunkte wird sich hoffentlich keiner der Starter entgehen lassen, denn Trimudlon soll auch ohne Doping kein sauberer Sport sein.

 

Derk Hoberg

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