New York Halbmarathon 2019 – off the Bucket List Privat - Meike Neitz berichtet für netzathleten von ihrem Halbmarathon in New York City
Ein Erfahrungsbericht von Meike Neitz – Teil 1

New York Halbmarathon 2019 – off the Bucket List

  • Meike Neitz
Es war diese besondere Stimmung, in der man oft um die Jahreswende ist, in der ich beschloss, mir nicht weniger als einen riesigen Traum zu erfüllen. Als großer New York Fan war ich auf den New Yorker Halbmarathon aufmerksam geworden, der jedes Jahr im März stattfindet. Ich war zunächst skeptisch – bestimmt bekommt man gar keinen Startplatz mehr, bestimmt bin ich zu untrainiert, bestimmt… Bestimmt gibt es immer gute Gründe, etwas NICHT zu tun, dachte ich dann jedoch. Und was, wenn man es einfach macht? Ich fing an, zu recherchieren.

ANMELDUNG

Es war Januar und es gab in der Tat keine regulären Plätze mehr, so viel stand fest. Doch auf der Webseite der „New York Road Runners“ (NYRR), der mächtigen Lauforganisation die hinter dem Lauf steckt, war zu lesen, es gäbe noch die Möglichkeit für und mit einer wohltätige Charity-Aktion zu laufen. Mir gefiel der Gedanke: Ich würde nicht nur „für mich selbst“ am Halbmarathon teilnehmen, sondern gleichzeitig auf eine gute Sache aufmerksam machen und für diese Spenden einsammeln. Aus einer Liste von über 100 registrierten Wohltätigkeitsorganisationen wählte ich eine aus, die zu mir passte: Klein und schlank aufgestellt, so dass das Geld nicht in Bürokratie verloren geht und gleichzeitig wirkungsvoll: Shoe4Africa hatte in Kenia vor drei Jahren das erste Kinderkrankenhaus Ostafrikas gebaut und an die kenianische Regierung übergeben. Es wollte nun den ersten Baustein für das erste Krebszentrum der Region legen und machte dafür Fundraising. Ich las mir so viel über Shoe4Africa durch, wie ich im Netz nur finden konnte und kontaktierte den Chef der Organisation, Toby Tanser. Wenige Tage später war ich am Halbmarathon angemeldet und meine Fundraising-Seite war online. Spendenziel: $1000, Laufziel: 13.1 Meilen. Noch 8 Wochen bis zum Start des Halbmarathons am 17. März 2019.


TIPP: Wenn die regulären Marathonplätze ausgebucht sind, schaue nach, ob der Lauf die Option bietet, für eine wohltätige Organisation zu laufen!


TRAININGSSTART

Es würde nach Läufen in Bremen 2015 und Hamburg 2017 mein dritter Halbmarathon sein. Problem: Ich war in der Tat komplett untrainiert, war ich doch gerade sechs Monate vorher Mama einer zauberhaften kleinen Tochter geworden. Nun war es nicht so, dass mich die Elternzeit nicht erfüllt hätte: Wir zwei hatten ein tolles erstes halbes Jahr zusammen verbracht. Doch als klassischer „Bewegungs-Junky“ reichten mir die täglichen Spaziergänge mit der Zeit nicht mehr. So kam dieser zusätzliche Ansporn sehr recht. Und meine kleine Personal Trainerin übernahm sofort ihren Job: Ich hatte das Gefühl, sie schlief umso besser in ihrem Kinderwagen, je schneller und ausdauernder ich mit ihr lief. So sah man uns zwei ab Anfang Januar fleißig durch den Kölner Grüngürtel und Stadtwald traben. Von Shoe4Africa bekam ich seit meiner Anmeldung regelmäßige Mails mit Neuigkeiten von dem Krankenhaus-Projekt, aber auch nützliche Trainingstipps. Ich wollte nichts überstürzen und ging die ganze Sache zwar konsequent, aber nicht überambitioniert an: Ich lief jeden zweiten Tag und fing mit lockeren 5-8 km Läufen an. Mir war es wichtig, erst einmal wieder richtig ins Laufen zu kommen und Spaß daran zu haben.

 

TRAININGSVERLAUF

Egal ob Minus 4 oder Plus 10 Grad: Mit meinem Ziel vor Augen hatte ich keine Probleme, mich zu motivieren und rauszugehen. Wer weiß, wie das Wetter im März in New York sein würde? Von Schneesturm und Minusgraden bis frühlingshaften Temperaturen war alles möglich. Da ich natürlich verfolgen wollte, wie viel ich laufe, lud ich mir die Runtastic-App herunter und fing an, meine Strecken zu tracken.
Ich lief unter der Woche mit der Kleinen nun regelmäßig bis zu 8 km. Am Sonntag, wenn mein Freund auf sie aufpasste und ich ohne Kinderwagen unterwegs war, steigerte ich mich. Ich weiß noch, wie ich Mitte Januar mit wackeligen Beinen zum ersten Mal seit Beginn meiner Schwangerschaft die zehn Kilometer knackte. Ein tolles Gefühl!

Mit meinem Zweitages-Rhythmus kam ich im ersten Monat auf 64 Kilometer.

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Meike Neitz beim Training für den Halbmarathon in New York

Wie im Trainingsplan empfohlen, lief ich vor dem eigentlichen Lauf nie die 21 Kilometer voll. Mein längster Lauf zur Vorbereitung waren 15 Kilometer – drei Wochen vor Start. Dazu muss ich sagen, dass ich nicht auf eine bestimmte Zeit hin trainierte. So kurz nach der Geburt meiner Tochter war ich einfach froh, dass ich keinerlei Probleme mit meinem Beckenboden hatte und schon fit genug war, überhaupt regelmäßig zu trainieren. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an meinen Körper! ?

Im Februar lief ich insgesamt 98 Kilometer.

LAUF-ORGANISATION

Wie im Flug verging die Zeit und plötzlich stand die Reise unmittelbar bevor. Durch die regelmäßigen Mails der NYRR fühlte ich mich bestens informiert. Beispiel Startzeit: Da circa 26.000 Läufer am Halbmarathon teilnehmen würden, wurden diese in einzelne „Waves“ aufgeteilt. Ich loggte mich kurz vor meinem Abflug in meinen Account ein und konnte sehen, dass ich für die Wave 4 vorgesehen war: Dies bedeutete mein Start war ganz entspannt erst um 8.30 Uhr, was hieß, dass ich gegen viertel nach sieben da sein sollte, um meine Sachen abzugeben.


TIPP: Auch wenn Du eventuell schneller läufst, ist es nicht schlecht, eine Ankunftszeit über 2 Stunden anzugeben, so dass Du nicht in die ersten Waves kommst. Ich hatte meine Ankunftszeit auf 2:10 geschätzt und war sehr glücklich, nicht ganz so früh raus zu müssen.

Wie es für Meike in New York weiterging, lest Ihr morgen in Teil Zwei ihres spannenden Erfahrungsberichts!




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