Kühlen Nacken bewahren – Läuft es sich gut gekühlt schneller?
- Marco Heibel
Zwar ist der Sommer kalendarisch längst abgelaufen, doch auch bei Herbstmarathons sind die Starter nicht vor hohen Temperaturen gefeit. 20°C und mehr sind auch im Oktober keine Seltenheit und setzen vor allem Hobbyläufern zu.
Studie: Maximale Leistungsfähigkeit steigt durch kühlen Nacken
Laut einer im August 2010 im „European Journal Of Applied Physiology“ veröffentlichten Studie der Roehampton University (Großbritannien) verbessert sich die Laufleistung bei großer Hitze (25-30° C), wenn der Sportler regelmäßig seinen Kopf und Nacken kühlt.
Allerdings ist dieser Effekt an mehrere Bedingungen geknüpft: Zum einen muss sich der Athlet mindestens eine Stunde lang im Bereich von höchstens 80 Prozent der maximalen Herzfrequenz belastet haben. Kühlt man währenddessen seinen Kopf oder Nacken – in der Studie trugen die Probanden kühlende Halsbänder – soll sich die maximale Leistungsfähigkeit dann um bis zu 15 Minuten verlängern.
Beispielhaft auf einen Halbmarathon umgerechnet, müsste ein Läufer sein Tempo bei hohen Temperaturen also bis etwa Kilometer 15 zügeln, ehe er sich auf dem letzten Streckenviertel voll verausgaben darf. Ob diese Strategie auch bei gemäßigten Temperaturen sinnvoll ist, sei dahingestellt. Schließlich „fahren“ dort viele Läufer mit einem gleichmäßigen Tempo besser. Sind die äußeren Bedingungen jedoch extrem, scheint sich ein niedrigeres Anfangstempo gegen Ende durchaus bezahlt machen.
Nun hat nicht jeder, wie die Probanden der Studie, ein kühlendes Halsband zur Verfügung. Allerdings kann man sich mit Schwämmen behelfen, die man an den Verpflegungsstationen mit kaltem Wasser befeuchten und bei einem eng anliegenden Oberteil im Nacken platzieren kann.