Die schnellsten Marathon-Strecken der Welt SCC-RUNNING/Sailer

Die schnellsten Marathon-Strecken der Welt

  • Marco Heibel
Marathonstrecken lassen sich nur schlecht miteinander vergleichen. Welche ist die schönste, welche die schwierigste? Ebenso schwer tut man sich bei der Frage, welche Strecke die schnellste ist. Wir haben trotzdem versucht, die fünf schnellsten Marathonstrecken der Welt zu ermitteln.

Was macht eine Marathon-Strecke schnell? Im Idealfall ist sie schnurgerade, flach und windgeschützt. Außerdem spielt das Wetter während des Rennens eine wichtige Rolle: Wenn es brüllend heiß oder eiskalt ist, sind keine Spitzenzeiten möglich. Ein letzter Faktor, wenn nicht der wichtigste, sind die Teilnehmer: Nur wenn man die guten äußeren Bedingungen mit einem Top-Starterfeld kombiniert, ist auch eine Spitzenzeit möglich. Es ist zwar nur eine Spielerei, aber wir haben einmal die fünf schnellsten Marathon-Strecken der Welt ermittelt, indem wir einfach die Streckenrekorde bei den Männern und Frauen addiert haben.

Die schnellsten Marathons der Welt

 

Platz 1: London-Marathon


Mit rund 30.000 Startern ist der London-Marathon (jedes Jahr im April) eines der größten Lauf-Events der Welt. Der Prestigewettkampf gehört zusammen mit den Marathons in Boston, Chicago, Berlin und New York zur Majors-Serie.

Addiert man die Streckenrekorde der Männer und Frauen, ist London mit 4:20:35 Stunden die schnellste Marathon-Strecke auf der Welt. Das ist vor allem Lokalmatadorin Paula Radcliffe zu verdanken, die im Jahr 2003 in 2:15:25 Stunden den bis heute gültigen Weltrekord bei den Damen aufgestellt hat. Bei den Männern liegt der Streckenrekord von Samuel Kamau Wanjiru (Kenia) seit dem Jahr 2009 bei 2:05:10 Stunden.



Doch nicht nur für Weltrekordjäger, sondern auch für die Jedermänner gibt es gute Gründe, in London zu starten. So führt die Strecke u.a. an der Tower Bridge, den Houses of Parliament oder dem Buckingham Palace vorbei. Das spart die separate Sightseeing-Tour.

Mehr Infos zum London-Marathon gibt’s hier: http://www.virginlondonmarathon.com/

Platz 2: Chicago-Marathon


Wie bereits erwähnt, ist Wind eher hinderlich, wenn man eine schnelle Marathonzeit erzielen möchte. Und doch liegt Chicago (Spitzname „Windy City“) auf Platz zwei der schnellsten Marathon-Strecken der Welt. Wie passt das zusammen? Fakt ist, dass es in Chicago trotz dieses Spitznamens nicht außergewöhnlich windig ist. Da muss bei der Namensgebung wohl etwas durcheinander geraten sein…

Eines ist die Marathonstrecke von Chicago auf jeden Fall: schnell. Gerade einmal 10 Meter liegen zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Punkt der Strecke. Außerdem nehmen die Veranstalter traditionell viel Geld in die Hand, um die Stars der Szene anzulocken. Angesichts dessen ist es kein Wunder, dass hier bereits vier Mal ein neuer Weltrekord (bzw. eine Weltbestzeit) gefallen ist: 1984 durch Steve Jones (2:08:05 Stunden), 1999 durch Khalid Khannouchi (2:05:42 Stunden), 2001 durch Catherine Ndereba (2:18:47 Stunden) und 2002 durch Paula Radcliffe (2:17:18 Stunden).

Radcliffes Zeit von 2002 ist zwar nicht mehr Weltrekord, aber beim Chicago-Marathon (jedes Jahr im Oktober) immer noch gültiger Streckenrekord. In Addition mit den 2:05:41 des Kenianers Samuel Kamau Wanjiru aus dem Jahr 2009 ergibt das eine Zeit von 4:22:59 Stunden.

Mehr Infos zum Chicago-Marathon gibt’s hier: http://www.chicagomarathon.com

Platz 3: Berlin-Marathon


In der deutschen Hauptstadt stehen Jahr für Jahr Ende September 40.000 Läuferinnen und Läufer an der Startline. Und es wären sogar noch mehr, wenn der Veranstalter kein Limit setzen würde.

Seit dem 28. September 2003, dem Sieg des Kenianers Paul Tergat in 2:04:55 Stunden, darf sich Berlin mit dem Weltrekord der Männer schmücken. Spätestens seitdem ist der größte deutsche Marathon zu der Anlaufstation für Weltrekordjäger geworden, nachzufragen beim mehrfachen 10.000m-Olympiasieger und -Weltmeister auf der Bahn, Haile Gebrselassie.

Der kleine Äthiopier biss sich zwei Mal in Berlin die Zähne an Tergats Bestmarke aus, ehe er sie 2007 dann doch um 29 Sekunden unterbieten konnte. 2008 setzte Gebrselassie sogar noch einen drauf, seitdem steht der Weltrekord bei 2:03:59 Stunden. Bei den Frauen liegt der Streckenrekord der Japanerin Mizuki Nogouchi seit 2005 bei 2:19:12 Stunden. In der Addition ergibt das eine Zeit von 4:23:11 Stunden.

Auch Berlin lockt mit einem eher flachen Kurs: Nur 27 Meter liegen zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Punkt der Strecke. Das erlaubt schnelle Zeiten. Für die Jedermänner ist vor allem der Zieleinlauf unter dem Brandenburger Tor ein lohnenswerter Antrieb, sich zu quälen.

Mehr Infos zum Berlin-Marathon gibt’s hier: http://www.berlin-marathon.com

Platz 4: Rotterdam-Marathon


Auch Rotterdam lockt jedes Jahr im April Zeitenjäger mit einem flachen Rundkurs durch die Innenstadt. Nicht von ungefähr wurde hier in 2:04:48 Stunden die schnellste Marathonzeit des Jahres 2010 durch den Kenianer Patrick Makau Musyoki erzielt.

Den vierten Platz verdient sich Rotterdam durch den bereits 1998 aufgestellten der Kenianerin Tegla Loroupe (2:20:47 Stunden, damals Weltbestzeit) und die Zeit des Kenianers Duncan Kibet Kirong, der 2009 in einem dramatischen Finish gegen seinen zeitgleichen Landsmann James Kipsang Kwambai die Marke von 2:04:27 Stunden aufgestellt hat. In der Addition ergibt das 4:25:14 Stunden.

Mehr Infos zum Rotterdam-Marathon gibt’s hier: http://www.marathonrotterdam.nl/

Platz 5: Boston-Marathon


Überraschung! Das älteste und vermutlich prestigeträchtigste Marathonrennen der Welt, das noch dazu als ausgesprochen anspruchsvoll gilt, belegt den fünften Rang. Im Streckenverlauf wartet die eine oder andere „Rampe“ auf die Läufer. Insbesondere am so genannten „Heartbreak Hill“ bei Kilometer 32 trennt sich am Patriot’s Day (dritter Montag im April) alljährlich die Spreu vom Weizen.

Platz fünf setzt sich zusammen aus dem im Jahr 2010 erzielten Männer-Streckenrekord durch den Kenianer Robert Kiprono Cheruiyot (2:05:52 Stunden) und der 2002er Siegerzeit seiner Landsfrau Margaret Okayo (2:20:43 Stunden). In der Addition ergibt das eine Zeit von 4:26:35 Stunden.

Mehr Infos zum Boston-Marathon gibt’s hier: http://www.baa.org/Races/Boston-Marathon.aspx

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