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Herzlichen Glückwunsch - Deutsches Sportabzeichen wird 100 Jahre

  • Martin Imruck
Das Deutsche Sportabzeichen wird jedes Jahr von gut einer Millionen Menschen abgelegt. 100 Jahre ist es nun schon her, da der sportliche Orden in Deutschland eingeführt wurde. Seit 1913 haben etwa 30 Millionen Deutsche die Gelegenheit genutzt und sich die Auszeichnung gesichert.

Geschichte

Am 10.11.1912 wurde der Breitensport-Orden von der Hauptversammlung des Deutschen Reichsausschusses für olympische Spiele verabschiedet. Damals noch unter dem Begriff „Auszeichnung für vielfältige Leistungen auf dem Gebiet der Leibesübungen“. Im September 1913 wurden dann bei Jugendspielen in Berlin die ersten Auszeichnungen vergeben. Zunächst konnten nur Männer die jährliche Auszeichnung erfahren.

Acht Jahre nach der Einführung wurden erstmals auch Frauen ausgezeichnet. Außerdem taufte man den Orden auf „Deutsches Turn- und Sportabzeichen“. 1951 vereinheitlichte der Deutsche Sportbund (DSB) das Sportabzeichen für Männer, Frauen, Jungen und Mädchen. 2006 erfolgte die Einteilung in die Auszeichnungsgrade, welche wir heute kennen (Bronze, Silber und Gold).

Jedes Jahr absolvieren hunderttausende Deutsche das Abzeichen. In den letzten Jahren sogar kontinuierlich mehr als eine Millionen pro Jahr. Insgesamt haben in den zurückliegenden 100 Jahren circa 30 Millionen Deutsche eine der Sportauszeichnungen erhalten. Das Sportabzeichen als Orden erhalten jedoch nur Männer und Frauen ab dem 18. Lebensjahr. Zwischen sechs und 17 Jahren wird das Deutsche Sportabzeichen für Kinder und Jugendliche verliehen.

Fünf Gruppen dienen als Herausforderung

Die Auszeichnung bekommt, wer in fünf Gruppen, „Disziplinen“, erfolgreich abschneidet. In den Gruppen werden motorische Grundlagen abgerufen. Aus jeder Gruppe muss eine Aufgabe erfolgreich beendet werden. Die Bedingungen müssen innerhalb eines Kalenderjahres erbracht werden.

Von Beginn an dabei sind die drei „Klassiker“ Leichtathletik, Schwimmen und Turnen, die bis heute noch das Fundament des Sportabzeichens bilden. Früher konnten außerdem in vielen weiteren Sportarten Prüfungen abgelegt werden. Dazu gehörten unter anderem Fechten, Golf, Fußball und Tennis. Heute Sind es insgesamt 13 verschiedene Sportarten. Je nach Alter hat der Absolvent des Sportabzeichens seiner Leistungsfähigkeit entsprechende Alternativen zur Auswahl.

Die Übungen verteilen sich auf fünf generelle Gruppen:


Gruppe 1: Allgemeine Schwimmfähigkeit

Neben der Leichtathletik und dem Turnen gehört das Schwimmen zum traditionellen Programm des Sportabzeichens. Um die Prüfung zu bestehen, muss eine Strecke von 200 Metern schwimmend und in einer vorgegebenen Zeit bewältigt werden. Schwimmen ist auch heute ein Bestandteil der Prüfung, da es Gelenke, Muskeln, Bänder und Sehnen des Körpers schont.

Gruppe 2: Koordination

Hier gilt es sich in Weitsprung, Hochsprung oder Hindernisläufen zu beweisen. Außerdem kann ein turnerischer Sprung als Nachweis gelten. Sinn ist es, dass der Sportler Bewegung und Wahrnehmung genauestens aufeinander abstimmen muss, um den Absprung richtig zu treffen.

Gruppe 3: Schnelligkeit

Die läuferische Leistungsfähigkeit wird hier abverlangt. In Angriff genommen werden Distanzen und Kurzstrecken zwischen 50 und 1.000 Metern. Als alternative Fortbewegungsmöglichkeiten können die Normen auch durch Radfahren oder Inline-Skating erfüllt werden. Schnelle, wiederkehrende Bewegungsmuster sind für diese Übungen zentral.

Gruppe 4: Kraft

Hier ist die Ausübung von schnellen und koordinativ anspruchsvollen Übungen gefordert. Zielsetzung sind bestimmte Wurf- oder Stoßweiten, die mit einem Schleuderball oder einer Kugel erreicht werden müssen. Eine Fähigkeit also, die im Alltag weniger häufig gefordert ist.

Gruppe 5: Ausdauer

Die vorherigen vier Gruppen bauen auf dieser Eigenschaft auf. Ohne eine gewisse Grundausdauer sind die vorgegebenen Ziele nicht zu erreichen. Gefordert wird das Absolvieren einer Laufstrecke von 3.000 Metern bei den Männern und 2.000 Metern bei den Frauen. Besonders im Bereich Ausdauer sind aber mehrere Alternativen vorhanden. Beispielweise kann man auch 20 km Rad fahren, 10 km skaten oder skilanglaufen, 1.000 m schwimmen. Außerdem gibt es Ausdauer-Tests beim Kegeln/Bowling, Rudern, Kanufahren oder Eislaufen. Im höheren Alter kommt darüber hinaus noch eine Wanderstrecke von 10 km dazu.

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