Auf den Punkt topfit – 2 Läufer, 2 Trainingsmethoden, 2 Ziele
- Redaktion
Daniel Naumann läuft eigentlich schon immer – als Jugendlicher jagte er allerdings zunächst hinter dem runden Leder her. Doch schon in der Schule war der heute 22-Jährige bei jeder Laufveranstaltung der Schnellste. Als er dann im Jahr 2000 ohne kontinuierliches Lauftraining in 2:51 Minuten einen Schulrekord über 1000 Meter aufstellte, war sein Ehrgeiz endgültig geweckt.
Er wechselte auf das Sportgymnasium nach Cottbus. Dort standen dann erstmals tägliche Einheiten unter trainingsmethodischen Gesichtspunkten auf seinem Plan. Ein professionalisiertes Training, das schnell die ersten Erfolge nach sich zog. Auch wenn es mit einer Profikarriere nicht klappte, ist Daniel Naumann dem Laufen immer treu geblieben. Und auch sein sportlicher Ehrgeiz ist nach wie vor ungebrochen. Allerdings ist es jetzt seine Arbeit bei der Berliner Bereitschaftspolizei, die ein kontinuierliches Training erschwert.
In diesem Jahr soll es endlich klappen: Seit 2011 ist Daniel Naumann ASICS Frontrunner, und er brennt auf seinen Start am 14. Oktober in seiner Heimatstadt Berlin bei der Grand 10. Die Strecke bietet mit ihrem rekordverdächtigen flachen Verlauf geradezu perfekte Bedingungen für schnelle Zeiten. Dort soll auch Daniel Naumanns Bestzeit über 10 Kilometer fallen. Ein Ziel, auf das er sich seit Wochen akribisch vorbereitet. Sogar ein zweiwöchiges Trainingslager in der Sportschule Zinnowitz auf der Insel Usedom hat er schon absolviert. Dazu trifft er sich regelmäßig mit seiner Trainingsgruppe beim LTC Berlin zum gemeinsamen Tempotraining.
Seinen Traum, die 10-Kilomter-Strecke unter 32 Minuten zu absolvieren, erreicht er nur mit hartem Training. Wer schnell über 10 Kilometer laufen will, muss intensives Tempotraining absolvieren. Daniel Naumann will eine Wettkampfgeschwindigkeit von 3:12 Minuten pro Kilometer realisieren. Mit Trainingsumfängen zwischen 90 und 120 Kilometern pro Woche hat er bereits eine gute Grundlage gelegt. Diese gilt es jetzt zu veredeln.
Carsten Eich, der sich das Training von Daniel Naumann genauer angesehen hat, meint: „Wenn Daniel den Spagat zwischen beruflicher Belastung und dem intensiven Training schafft, kann er sich seinen sportlichen Traum erfüllen. Er ist auf dem richtigen Weg.“
Carsten Stegner ist ein Genussläufer. Schon früh faszinierte ihn der Berglauf, mit 18 Jahren startete er im Nationaltrikot bei den Berglauf-Weltmeisterschaften. Doch auch die Leistungen fernab der Bergwelt können sich sehen lassen. Mit einer Marathonbestzeit knapp über 2:30 Stunden gehört er selbst im erlesenen Kreis der ASICS Frontrunner zu den besten.
Das nächste sportliche Ziel von Carsten Stegner sind die Salomon 4 Trails von Garmisch-Partenkirchen nach Samnaun. Die vier Etappen umfassen eine Gesamtdistanz von 158 Kilometern bei 9800 Höhenmetern Aufstieg sowie 8600 Höhenmetern bergab. Wer eine derartige Distanz zurücklegen will, muss optimal vorbereitet sein.
Die einzelnen Etappen werden jeweils in den Tagen vor der Veranstaltung von den Bergführern der Region mit Kreidepfeilen markiert, dabei müssen natürlich auch Gefahrenstellen entschärft werden. Da ein Läufer die Strecke immer noch einmal anders als ein Bergführer beurteilt, kommen am Veranstaltungstag sogenannte Vorläufer zum Einsatz. Carsten Stegner ist einer dieser wichtigen Vorläufer. Neben den reinen Streckendaten mit Distanzen zwischen 32 und 45 Kilometern spielt dabei vor allem seine Ausrüstung eine entscheidende Rolle. Neben der normalen Läuferausrüstung wie Wechselkleidung, Regenjacke, Mütze, Handschuh und anderem muss ein Vorläufer auch noch Verbrauchsmaterialien wie Kreidespray, Flatterband, Markierungsschilder und Fahnenstangen mitnehmen.
Viele Stunden in der Vorbereitung hat Stegner bereits mit dem Materialrucksack trainiert. So gewöhnt er sich langfristig an die Belastung. Am Wettkampftag startet er rund 90 Minuten vor dem Feld. „Gerade, wenn es in der Nacht vor einem Rennen geregnet hat, sind die Kreidemarkierungen oft kaum noch zu erkennen“, sagt Stegner. Dann muss sich der Vorläufer mithilfe eines GPS-Geräts orientieren und die Pfeile neu anbringen. Dabei gilt es, keine Zeit zu verlieren, denn fast immer geben die besten Trailrunner Europas richtig Gas und lassen den Vorsprung des Vorläufers schmelzen.
Doch Carsten Stegner ist ein alter Hase in den Bergen – und ein hervorragender Läufer. „Carsten ist schon lange dabei, ist sehr erfahren und hat unzählige Kilometer in den Beinen. Mit seiner speziellen Vorbereitung, wird er seinen ‚Job‘ in den Bergen gut erledigen“, ist sich Carsten Eich sicher.
Den kompletten Artikel und die genaue Analyse des Trainingsplans der beiden gibt es in der aktuellen Ausgabe der ‚aktiv laufen‘.