Kontrovers: Sind Sit-ups gefährlich für den Rücken?
- Jörg Birkel
Das wiederholte Beugen im Hüftbereich bei klassischen Sit-ups stresse die Bandscheiben und steigere so das Verletzungsrisiko, sagt der kanadische Wissenschaftler Dr. Stuart McGill.
Contra Sit-ups
Um diesem möglichen Problem entgegen zu wirken, hat sich in den letzten 20 Jahren der Crunch durchgesetzt. Während man beim Sit-up den Oberkörper tatsächlich bis fast in den Sitz hebt, bleibt der untere Rücken beim Crunch in der Regel fest am Boden liegen. Eine leichte Beugung lässt sich aber auch hier kaum vermeiden.
Gesundheitsexperten wie McGill fordern daher, statt der klassischen Bauchübungen eher auf statische Übungen wie etwa beim Core Training üblich auszuweichen. Beim Unterarmstütz oder Brett bleibe beispielsweise die natürliche Biegung der Lendenwirbelsäule (Lordose) erhalten.
Pro Sit-ups
Dem widersprechen Fitnesstrainer wie Bret Contreras oder Brad Schoenfeld. Nach ihrer Ansicht formen dynamische Übungen wie Sit-ups die gerade und schräge Bauchmuskulatur (M. rectus abdominis, M. obliquus externis et internis) besser als statische Übungen. Daher solle man nicht darauf verzichten.
Voraussetzung ist allerdings, dass man bisher keine Vorschädigung an der Wirbelsäule oder eine genetische Disposition für Rückenbeschwerden hat. Für alle gesunden Sportler lautet daher die Empfehlung: Die Mischung macht’s. Core oder Stabitraining sollte aus statischen und dynamischen Fitnessübungen bestehen, um den Rumpf zu kräftigen und so Verletzungen am Rücken vorzubeugen.
(Quelle: Strength Conditioning Journal)