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Spektakuläre Natur – die Höllentalklamm

  • Nils Borgstedt
Tosende Wasserfälle, in den Fels gesprengte Tunnel, Schluchten von bis zu 150m Tiefe – eine Wanderung durch die Höllentalklamm ist in jedem Fall spektakulär. Und auch für Kinder geeignet.

Anfahrt

Der Eingang der Höllentalklamm ist nicht mit dem Auto erreichbar. Am besten fährt man bis zum Wanderparkplatz an der Höllentalstraße im Grainauer Ortsteil Hammersbach. Von dort geht es an der Straße entlang Richtung Süden bis zum Hammersbach, wo der Wanderweg zur Höllentalklamm beginnt.

Für die Umweltbewussten oder diejenigen, die kein Auto besitzen, empfiehlt sich die Anfahrt mit der Bahn bis Garmisch-Partenkirchen und anschließender kurzer Fahrt (ca. 13 Min) mit der historischen Zugspitzbahn bis zum Bahnhof Hammersbach. Von dort gelangt man in wenigen Minuten ebenfalls zum Toureinstieg.

Die Tour

Der Zustieg zur Höllentalklamm dauert etwa 70 Minuten und führt über gut ausgebaute, markierte Wege und Schotterstraßen zunächst direkt am Hammersbach entlang und steigt kontinuierlich an. Im weiteren Verlauf geht es durch den Wald auf Wanderwegen bergauf, bis man auf 1.045m die bewirtete Höllentaleingangshütte erreicht. Wer möchte, kann schon hier eine erste Pause einlegen und bei herrlichem Blick eine Erfrischung und Stärkung einnehmen (eigene Brotzeit ist nicht erlaubt!).

 

Option:

Man kann auch über den Sagenweg zur Höllentaleingangshütte wandern. Der Weg beginnt ebenfalls am Hammersbach, direkt bei der Bushaltestelle. Los geht es direkt mit einem steilen Anstieg auf einem markierten, guten Wanderweg. Er führt durch den Wald unter den Waxensteinen und hält für Kinder immer wieder Stationen bereit, an denen sie ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen können und Natur spielerisch erleben können. Nach etwa zwei Stunden erreicht man ebenfalls die Höllentaleingangshütte.

In der Höllentalklamm

Nun geht es in die Höllentalklamm, die der Hammersbach im Laufe der Jahrhunderte in den Fels gefräst hat. Für vier Euro Eintritt – Mitglieder des Deutschen Alpenvereins und Kinder zahlen lediglich einen – bekommt man ein besonderes Naturspektakel zu sehen.

Die Höllentalklamm, die bereits vor über 100 Jahren touristisch erschlossen wurde, wartet mit allem auf, was spektakuläre und wilde Natur ausmacht. Man überquert Schluchten, Stege, Brücken, passiert teilweise über 100 m hohe Wasserfälle und riesige Felsbrocken, die vom Wasser mitgerissen wurden, bis sie sich verkeilten. Spärlich beleuchtete, enge Tunnel geben einen kleinen Eindruck, wie es untertage aussehen könnte. Gelegentlich sieht man noch Überreste des Bergbaus vergangener Tage, wie alte Klettersteige und Gleise. Ständiger Begleiter auf dieser etwa 45-minütigen Tour: Das Tosen des Baches und die allgegenwärtige Feuchtigkeit.

Hat man die Klamm hinter sich gelassen, geht es noch etwa 40 Minuten weiter das Höllental entlang zur Höllentalangerhütte (bis Frühjahr 2015 wegen Neubau geschlossen). Von dort hat man, nebelfreie Sicht vorausgesetzt, einen tollen Blick auf die Gipfel der Waxensteine, Riffelwände und den Hölltantalferner sowie die Zugspitze. Der Höllentalferner ist einer der drei Zugspitzgletscher. Ein Aufstieg auf Deutschlands höchsten Berg ist über ihn möglich, allerdings nur für sehr geübte Bergsteiger. Außerdem sollte eine Zugspitzbegehung mit Start in Hammersbach und Höllentalklamm als Zweitagestour in Angriff genommen werden. Die Höllentalangerhütte bietet dazu Übernachtungsmöglichkeiten – sobald sie wieder in Betrieb genommen ist.

Nach einer Rast geht es auf dem gleichen Weg wieder bergab, wie man hinauf gegangen ist. Durch die Klamm, vorbei an der Höllentaleingangshütte bis nach Hammersbach. Am Eingang der Klamm kann man sich über die Geschichte der Höllentalklamm und ihrer Erschließung im Klamm-Museum informieren. Der Museumsbesuch ist im Eintritt für die Klamm inbegriffen.

Option:

Wer sich guter Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erfreut, kann die Klamm beim Rückweg umgehen und über den Stangensteig nach Hammerbach zurückkehren. Zunächst nimmt man den gleichen Weg zurück, biegt aber vor der Klamm rechts ab. Die Abzweigung ist ausgeschildert. Nach einem knackigen Anstieg geht man auf einem markierten Höhenweg entlang, der teilweise allerdings geröllig ist und eng am Steilhang entlang geht. Hier herrscht erhöhte Absturzgefahr, Stahlseile an denen man sich festhalten kann, sind aber montiert. Highlight dieser Tour: Auf einer 29m lagen Eisenbrücke in 73m Höhe wird die Klamm überquert. Kurz unterhalb der Höllentaleingangshütte trifft man dann wieder auf den Zustiegsweg. Diese Route dauert etwa 40-60 Minuten länger, als die einfache Version durch die Klamm. Der Weg über den Stangesteig sollte nur mit bergerfahrenen, älteren Kindern (ab 10 Jahren) gegangen werden.

Ausrüstung

Da es in der Klamm nass und sehr rutschig ist, sind Regenkleidung und festes Schuhwerk angesagt. Auch im Sommer herrschen in der Höllentalklamm kühle Temperaturen, ein Pullover schadet in keinem Fall. In der Höllentalklamm sind zwar alle Wege gut gesichert und mit Geländern versehen, allerdings geht es teilweise sehr tief hinunter. Für (kleine) Kinder kann daher sinnvoll sein, eine Karabinersicherung mitzubringen. Trittsicher sollte jeder sein, der die Höllentalklamm besuchen möchte. Bei der leichten Tour ist Schwindelfreiheit angenehm, bei der Route über den Stangesteig notwendig.

Hinweise und Öffnungszeiten

Sperrige Gegenstände wie Fahrräder oder Kinderwägen sind der Höllentalklamm verboten. Die Höllentalklamm ist im Normalfall von Mai bis Oktober geöffnet und kann daher nur im Sommer begangen werden. Der Stangensteig ist teilweise sogar bis weit in den Juli wegen Schnee gesperrt. In der Regel ist der Durchgang durch die Höllentalklamm 24 Stunden möglich. Eine Wanderung im Dunkeln sollte man aber dennoch vermeiden. Wer trotzdem im Dunkeln geht, muss die entsprechende Ausrüstung selbst mitbringen!

Die Tour durch die Höllentalklamm ist eine familienfreundliche Wanderung, bei der Klein und Groß voll auf ihre Kosten kommen.

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